Die Qual der Wahl
Charts, Listen, Rankings? – Der selbstauferlegte Zwang zur
ungerechten Entscheidung bringt eine zweifelhafte Ordnung
in die ausufernde Gutfinderei. Die Klärung ergibt sich jedoch
erst auf den Umwegen des Vor- und Nachgangs.
Die Qual der Wahl, mehr noch der Skrupel in Folge, glättet die
Wogen des voreiligen Affekts. – Im schlechten Gewissen wird er
sich selbst bedenklich. Zum Glück, dem Stumpfsinn sei vorge-
beugt, denn zur faulen Ruhe mag das Gefühl so nicht finden.
Voilà, ein paar äußerst fragwürdige
Charts & Playlists
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Songs des Tages Chrissie’s Auditions
Mikropoesie
Cliffhanger
Gravitätik
Naming Without Necessity
►ST I, Quaestio 13◄
(Über die Namen Gottes.) Den Namenlosen zu benennen, stellt ein heikles Unterfangen dar. Allzu leicht kann man sich im Ton vergreifen oder den Mund zu voll nehmen. Wie kann man sich sprachlich angemessen auf Gott beziehen, wenn doch Eigennamen das Missverständnis der Vergegenständlichung nahelegen?
Leben mit Aussicht
►ST I, Quaestio 12◄
(Wie Gott von den Geschöpfen erkannt wird.) Man könnte hier nüchterne Erkenntnistheorie erwarten, doch kommt Quaestio 12 ungewöhnlich leidendenschaftlich daher und schickt den Leser durch ein Wechselbad der Gefühle – sozusagen hart am Wortsinn von »himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt«.
Tempo, Tempo!
►ST I, Quaestio 10◄
(Über die Ewigkeit Gottes.) Was ist die Zeit? – Eines der großen philosophischen Themen geht Thomas flott und irritierend leicht von der Hand. Schüttelt er uns reife Früchte vom Baum? Fehlendes Problembewusstsein? Mittelalterlicher Reflexionsstand? No way! Aber weshalb flutscht Quaestio 10 ihm dann derart locker durch?
Ein Gott mit Nullwachstum
►ST I, Quaestio 9◄
(Die Unveränderlichkeit Gottes.) Man kennt ja die »Verschlimmbesserung« des Perfektionisten. Ein Pinselstrich zuviel, ein überflüssiges Wort und der Zauber der Vollkommenheit ist dahin. Dieser Intuition folgen wir gerne, doch dann nimmt das Argument zur göttlichen Unveränderlichkeit eine schroffe Wendung.
Der Berg ruft!
Gegewärtig jedoch scheint es, selbst mit Thomas’ Hilfe, um die Chancen einer katholischen Reconquista des Abendlandes nicht zum Besten bestellt. Doch müßig sind die wehmütigen Klagen. Entlastet von restaurativer Instrumentalisierung, kann uns immerhin eine trostreiche Summa-Lesung zum freien und erhebenden Selbstzweck gereichen.
Die Summa Theologica ist ein herrliches Naherholungsgebiet nicht nur für eskapistische Reaktionäre und nostalgische Zeitgeistflüchtlinge. Quaestio um Quaestio führt uns auf abenteuerlichen Expeditionen ins spekulative Hochgebirge. Philosophisch befestigte Höhenwege verbinden Ausichtspunkte mit atemberaubendem Fernblick und jede Lektüre wird mit einer grandiosen Panoramaperspektive über das smogverhangene Aggiornamento-Tiefland belohnt. Erfrischt vom intellektuellen Reizklima und belebt von klarem Denken weiß der Leser die trostlosen Niederungen der zeitgenössischen Shoppingkanal-Theologie weit unter sich.
Naming Without Necessity
►ST I, Quaestio 13◄
▷Über die Namen Gottes.◁
Den Namenlosen zu benennen, stellt ein heikles Unterfangen dar.
Allzu leicht kann man sich im Ton vergreifen. Wie kann man sich
sprachlich angemessen auf Gott beziehen, wenn doch Eigennamen
das Missverständnis der Vergegenständlichung nahelegen?