Grundgütiger

Cornelis Boel: Thomas von Aquin – (Stich 1610)– Rijksmuseum, Amsterdam

►ST I, Quaestio 6◄
(Über das Gutsein Gottes.) Zieht man in Rechnung, dass lediglich die beiden ersten Artikel im engeren Sinne das Gutsein (die bonitas) Gottes verhandeln, während sich Artikel drei und vier mit der »Bonität« der Schöpfung beschäftigen, dann nimmt Quaestio 6 gerade mal ein Viertel des Textvolumens der fünften Frage nach dem »Guten im Allgemeinen« ein. – Sollte es nicht viel eher umgekehrt sein?

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Ubi amor, ibi oculus

Fra Angelico: Johannes (der Evangelist), Thomas von Aquin, Laurentius (der Märtyrer) – Freskendetail im Dominikanerkloster San Marco Florenz (um 1437–1446) – Museo di San Marco, Florenz

►ST I, Quaestio 5◄
(Über das Gute im Allgemeinen.) Jede Verwirklichung beruht auf der Wahl aus einer Mannigfaltigkeit alternativer Seinsmöglichkeiten. Jedem Wirklichwerden geht also eine Wertschätzung voraus. Alles was ist, wurde als wertvoll und erstrebenswert befunden, es wurde »erwählt«, bevor es wirklich, und damit zu guter Letzt »gut« wurde.

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