Schwerkraft? Nein danke!

Reiher
»Die Schwerkraft des Geistes
lässt uns nach oben fallen.«
[1]
(Simone Weil)

Collateral Crush: Wǔxiá-Filme

Zhang Ziyi als Moon in »Hero«

Zhang Ziyi als Moon in »Hero«

Erst im zweiten Anlauf, erst als Resultat einer schwärmerischen Inspiration durch die jugendliche Zhang Ziyi, hat sich mein Faible für den Wǔxiá-Film ergeben, der mir ohne diesen Intitalcrush (►»Love at First Fight«) sicher fremd geblieben wäre. Der erste Eindruck ließ jedenfalls meine Begeisterung von heute kaum erwarten.

Befremdliche Klassiker

Es begab sich einst zu einer Zeit, in der man noch straffrei »Asia-Woche« sagen durfte. Im Programmkino-Double-Feature sah ich »Die Herberge zum Drachentor«[2] und »Ein Hauch von Zen«[3] lange bevor King Hus Klassiker ARTE-fähig und Hipster-tauglich wurden. Seinerzeit noch ein skurriler Geheimtipp mit schrägem Kultstatus, rollte man dazu ironisch distanziert die Augen. Anstelle von Szenenapplaus gab’s albernes Gekicher. Erst sehr viel später stellte sich der Cineastenbierernst ein, mit dem beide Filme zu den stilbildenden[4] Arthouse-Ikonen kanonisiert wurden, die über jede pietätlose Belustigung erhaben sind.

Trailer zu »Ein Hauch von Zen« (»A Touch of Zen« 1971, Regie: King Hu).

Damals jedoch gereichte mir Banausen die theatralische Gestik und kontrastreiche Mimik, das stilisierte Pathos, vor allem aber die aberwitzigen Flugeigenschaften der Martial Artists zur unfreiwilligen Komik. Gut gemacht, schon klar, aber so offensichtlich unrealistisch, so überkünstelt, so was von over the edge. Vielleicht ein hyperartifizieller Verfremdungseffekt oder irgend so ein hochgeschraubtes Peking-Opern-Ding? Auf jeden Fall so gar nicht mein Fall.

Heute schäme ich mich für den stumpfsinnigen Grobianismus meiner Jugend. Mit neorealistischem Tunnelblick – nichts ging damals über »Fahrraddiebe« – wusste ich das Beste vom Besten nicht zu schätzen. Die tiefere Bedeutung eines »unbeschwerten« Lebens, der höhere Sinn des freien Fluges blieb mir seinerzeit verschlossen.

Späte Bekehrung

Das angemessen schlechte Gewissen für mein ganz und gar unangemessenes Amüsement von einst ergab sich erst, nachdem ich mit großer Verspätung zum ersten Mal Zhang Yimous »Hero« gesehen hatte. Vergleichsweise geflasht, nein, ebenso hingerissen und zutiefst bewegt war ich von den beiden anderen Augenfesten des »Dreigestirns« der sogenannten »nachklassischen« Wǔxiá-Periode – alle drei mit der zauberhaften Zhang Ziyi in schlagender Rolle: »Crouching Tiger, Hidden Dragon«[5], »Hero«[6] und »House of Flying Daggers«[7].

Ich lag auf Knien … und meine feuchten Augen rollten nicht!

Bemerkenswert war zum einen, dass die Sonderleistungen vermeintlich übernatürlichen Luftverkehrs in diesen drei Meisterwerken weitaus spektakulärer ausfielen als das vergleichsweise dezente Wirework des King-Hu-Zeitalters der 60er und 70er Jahre. Man hätte annehmen können, der CGI[8]-Boom um die Jahrtausendwende habe streberhaft innovativ zur Anwendung gedrängt. Doch hier flogen keine tesserierten Polygone in geshaderter Textur durch synthetisierte Fernostklischees. Ganz und gar old school und new romantic zugleich, wehte der neuere, doch dezidiert antimodernistische, Wǔxiá-Film seine Helden durch analoge Bilder einer schönen alten Welt, die sich unter dem Anspruch zeitloser Allgemeingültigkeit der Inflation des Virtuellen verweigerten.

Noch verwunderlicher, zum anderen, war allerdings der Umstand, dass ausgerechnet der ursprüngliche Anlass meiner irritierten Belustigung über die bemerkenswerten Begabungen des fliegenden Personals, mir nun, in seiner ostentativ gesteigerten und schwelgerisch gedehnten Form, keineswegs als ironische Überzeichnung vermeintlich alberner Künsteleien erschien, sondern als tiefgründige Quelle aufrichtiger Rührung und als regelrecht erzieherischer Anstoß zu ernsthafter, wenngleich noch unverstandener, eigener »Erhebung«.

Stundenlang mag ich mir seitdem die liturgisch gewandeten Helden anschauen, wie sie nächtens die Wände rauf und runter krabbeln, durch farbglühende Herbstwälder fliegen, über Bambushainen schweben oder auf spiegelglatten Bergseen tanzen (siehe unten). Oft braucht es nicht einmal den kompletten Film in seiner ganzen epischen Entfaltung, um sich mitnehmen zu lassen in höhere Sphären, in einen ätherischen Aggregatzustand, in das hochfliegende Aufbegehren gegen die eigene Erdenschwere. Manchmal reicht auch schon ein episodisches Kapitel zum gelegentlichen geistigen Lifting.

Der Namenlose (Jet Li) hatte Snow (Maggie Cheung als schöne Leiche) in einem fairen (und außerordentlich eindrucksvollen) Duell besiegt. Gleichwohl verantwortet er sich nun vor ihrem Mann Broken Sword (Tony Leung Chiu Wai) im »Kampf auf dem Smaragdsee« in »Hero«. Bezeichnender und sinniger Titel dieser herrlichen Episode: »Honorable Motions«.

Die demonstrative Verweigerung jeder Bodenhaftung gilt geradezu als differentia specifica, die das Wǔxiá-Genre von profaneren Varianten des Martial-Arts-Films unterscheidet. Klar schien mir rasch: hier geht es nicht um den vordergründig spektakulären Effekt, sondern um eine Idee, die zu ihrem Ausdruck dieses unverzichtbaren Akzents bedarf. – Doch Idee wovon, oder hoffnungsvoller, worauf hin? – Langsamer als die schweren Nebel der Wudang Berge[9] lichtete sich meine Ratlosigkeit.

Das schöne Scheitern

Als vielschichtig verschränktes, aus widersprüchlichen Perspektiven[10] erzähltes, Gleichnis handelt Hero vom edlen und ehrenvollen Scheitern an einem hehren Ziel. Fünf Attentäter planen zur Zeit der streitenden Reiche den Tyrannenmord an König Qin (Chin), der mit rücksichtslosen Eroberungsfeldzügen ein, später nach ihm benanntes, Groß- und Kaiserreich zusammenzwingen will.

Im Zentrum hoch stilisierter, farblich voneinander abgesetzter, malerischer Tableaux steht jeweils ein Zweikampf der Helden untereinander, die, tragisch verstrickt in Intrige, Täuschung und Missverständnis, gerade aufgrund ihrer Integrität ehrenhaft und geradlinig ins offene Messer, oder besser ins meisterhaft geführte Schwert ihrer Gesinnungsgenossen laufen und so einer nach dem anderen auf der Strecke bleiben. Charakteristisch, mitunter fast lehrbuchartig, führen die emblematisch verdichteten Kapitel die Ideale des Wǔxiá vor.

Können und Sein

Wuxia-LogoDas Kompositum aus zwei Schriftzeichen – Wǔ, den Kampf- und Kriegskünsten zugehörig, und Xiá [schjá], einen »fahrenden Ritter« und noblen Helden bezeichnend – lässt sich vielleicht mit »wehrhafter Edelmut« oder »kampfbereites Heldentum«, womöglich gar mit »Ehre unter Waffen« übersetzen. Ein Eigenschaftswort also, das auf ein kriegerisches Können geht und ein Substantiv, das ein Sein, eine herausgehobene und hochstehende ritterliche Seinsart benennt.

Parallelfiguren

In hinkenden Vergleichen und stolprigen Analogien könnte man an Robin Hood und seine Sherwood-Zelle ebenso denken wie an die Ritter der Tafelrunde. Die heroischen Kämpen der Höfischen Dichtung des Mittelalters, Walter Scotts Wiederaufnahme des »knight errant«, Gawain, Parzival und andere freilaufende Gralssucher kommen als europäische Parallelfiguren in Betracht. Eine seit der Ming-Dynastie des 14. Jahrhunderts ungebrochene Popularität und das leidenschaftliche Fandom des Wǔxiá-Romans mag an Cervantes’ Parodie der chevalesken Literatur und ihrer passionierten Anhänger erinnern. Die tapfere Statur der romantisch scheiternden Helden, diesen unbeirrbaren Streunern im Vergeblichen, bringen die idealistischen Sucher der Blauen Blume in den Sinn.

Das Dritte des Vergleichs zwischen den Helden des Wǔxiá und dem romantisch veranlagten Personal des Abendlandes ist der Umstand, dass sie alle ihr proprium in einer inneren geistigen Verfassung und einer aufs Höhere gehenden Gesinnung, nicht aber in der äußerlichen Auszeichnung außergewöhnlicher Fähigkeiten finden.

Wǔxiá versus Bruce Lee

Bruce Lee Statue in Hong Kong

Bruce Lee Statue in Hong Kong

In der Regel wurde der oder die Wǔxiá-Kämpfer/-in (ausnahmsweise macht hier das leidige Gendern vorsätzlich Sinn) von einem weisen alten Meister oder einer erfahrenen Mentorin in diversen Kampfkünsten des Wǔshù geschult. Im Gegensatz zum akrobatischen Können der athletischen Haudraufs des Kung-Fu-Action-Kinos geht es dem Wǔxiá-Krieger um die Erhebung auf eine höhere geistige Seinsstufe, die zu erklimmen eine mentale Klärung durch meditative Übung und die spirituelle Erleuchtung in mystischer Versenkung voraussetzt, auf blutige Knöchel und Kleinholz jedoch gut verzichten kann.

Nicht in schwitzigen Sporthallen und Shaolin-Bootcamps, sondern im Hochgebirge, an den Ufern eisiger Bergbäche finden unsere Helden zu sich selbst. Der gewöhnungsbedürftige, sicher auch synchronisationsgefährdete, Humor der Todeskrallen und Drunken Masters ist ihre Sache nicht. Sie grinsen nicht, sie feixen nicht, sie klopfen keine plumpen Sprüche, dreschen keine platten Phrasen. Ruhig und gemessen geben sie ernste Sinnsprüche zu bedenken. Ein gewisser Hang zu herber Coolness und trockenem Sarkasmus klingt manchmal bei den weiblichen Wǔxiás durch.

Zum Beweis ihrer überlegenen Seinsweise brechen weder Stein noch Bein, auch braucht es keine freien Oberkörper mit schwellenden Sixpacks oder splatternde Exzesse, die das Innere nach außen kehren. Geblutet wird allenfalls dezent, ausschließlich zu dekorativen Zwecken und die mönchisch gewandeten Helden enthalten ihre würdevoll gebändigten Bewegungen selbst dann jeder Hast, wenn sie in atemberaubenden Reflexen Pfeile aus vollem Flug klauben oder anfliegende Dolche mit Essstäbchen fangen.

Wǔxiá versus Xiānxiá

Ebenso deutlich wie von der profanen Kampfsport-Action des Hongkong-Kinos ist die Wǔxiá-Tradition vom märchenhaft phantastischen Xiānxiá-Genre abgesetzt, dessen sentimentale Romane und Fantasy-Filme um göttliche und unsterbliche (Xiān [schjan]) Helden (X [schjá]) mit allerlei übernatürlichen Zauber-, Verwandlungs- und Fernwirkungskräften kreisen.[11]

Heben die martialischen Kampfsportler allein durch ihre gestählte Muskelkraft vom Boden ab und federn, im Rahmen ihrer beeindruckenden physischen Möglichkeiten, in athletischen Sprüngen durch weltlich-urbane Szenerien, schweben die feenhaften Xiānxiá-Prinzessinnen von göttlichen Winden befördert durch himmlische und sagenhafte Gefilde, stets auf Kollisionskurs mit ihren androgynen Verehrern, die ihnen, wenn nicht beschwingt durch eigene übernatürliche Kräfte, auf freundlich gesinnten geflügelten Drachen entgegenreiten.

Des Rätsels Lösung um den ominösen Wǔxiá-Flug sind wir einen Schritt nähergekommen. Vorerst rein negativ bestimmt, kann man bereits feststellen: Er ist weder auf das rein physische natürliche Können der Kung-Fu-Jumps beschränkt, noch ist er auf die übernatürlichen Gaben der Xiānxiá-Schwebegeister angewiesen. Doch noch ist das zwischen Natur und Übernatur spielende Geheimnis nicht gelüftet. Wir müssen darauf zurückkommen.

Subversion und Revolte

Die Wǔxiá-Figur ist unabhängig und allein auf sich gestellt, ein outcast oder dropout außerhalb, allenfalls am Rande der Gesellschaft, besitzlos und unbehaust – fremd ist er eingezogen, fremd zog er wieder aus[12]. Ungebunden ist er unterwegs auf der Suche nach uneigennütziger und ehrenvoller Betätigung, als da wäre: Schutz der Verfolgten, Unterdrückten und Bedrängten, Sturz ungerechter Gewaltherrscher, korrupter Bonzen und marodierender Warlords, Satisfaktion im Ehrenhandel, Rache für meist lang zurückliegendes Unrecht, Befreiung entführter Prinzessinnen, die Suche nach und die (meist widerrechtliche) Wiederbeschaffung von mythischen Artefakten, Büchern der Weisen, bedeutsamen Schwertern vor allem.

Gegen den rigoros am Gemeinwohl orientierten Pflichtenkanon der konfuzianischen »Ordnungs-Kaskade« (Familie, Dorf, Provinz, Reich, Kosmos) macht sich ein widerborstig individualistisches Moment geltend. Umstürzlerisch, subversiv, nicht selten als Attentäter, Freischärler, Partisan oder edler Bandit, stellt der Einzelkämpfer seine charakterliche Integrität über formelle Bindungen, Kadavergehorsam und konformistische Loyalität. Schließt der Freigeist sich vorübergehend einer Gruppe an (etwa den »Gesetzesfreien« in »Crouching Tiger, Hidden Dragon«, den Assassinen in »Hero«, oder den Rebellen der »Fliegenden Dolche« in »House of Flying Daggers«), dann nur als Gleicher unter Gleichen und unter distanzierter Wahrung seiner Eigenständigkeit.

Wǔxiá versus Bushidō

Gewisse Parallelen zum japanischen Bushidō der Samurai liegen auf der Hand. Noch näher mag die Verwandtschaft zum entbundenen, doch umso tapferer hochgehaltenen, Ehrenkodex der herrenlosen und »freischaffenden« Rōnin sein. Kurosawas sieben Samurai[13] etwa stehen sowohl als »Schutztruppe der Entrechteten«, als auch in ihrer sehr individualistischen charakterlichen »Spezialisierung« den Idealen des chinesischen Wǔxiá durchaus nahe. Doch sperren sich die notorischen Querköpfe vom Kontinent den ehernen Konventionen des Kastenwesens, ebenso wie dem militärischen Comment der Samurai-Kultur.

Ein ausgeprägter Nonkonformismus geht vor blindem Gehorsam und bedingungsloser Lehnsgefolgschaft, eine egalitäre Gesinnung vor feudalistischem Standesdünkel und elitärem Machismo. Der Adel wird ob seiner Korruption beargwöhnt, nicht selten sind die Helden von niederem Stand, von gänzlich unbekannter, oft geheimnisvoller Herkunft, oder sie haben sich aus freien Stücken von ihrer privilegierten Klasse losgesagt.

Berückendes Beispiel ist die rebellische Prinzessin Jen (Zhang Ziyi) in »Crouching Tiger, Hidden Dragon«. Aus hohem Hause stammend, bricht sie mit ihrer Familie, drückt sich um eine standesgemäße Ehe und sucht als ungebundene »Freelancerin« Streit mit allen und jedem, um schließlich mit einem wilden Banditen durchzubrennen.

Prinzessin Jen (Zhang Ziyi) setzt im Alleingang den Lockdown durch.

Female Empowerment

Michelle Yeoh in Ang Lees »Crouching Tiger, Hidden Dragon«

Michelle Yeoh in Ang Lees »Crouching Tiger, Hidden Dragon«

Die Gleichstellungsbeauftragte zieht anerkennend die Brauen hoch, denn die illustren Heroinen[14] gehören geradezu zur Grundausstattung der dramatis personae einer vollwertigen Wǔxiá-Oper. Sie zerlegen nicht etwa nur den tumben buffo, den als Fallobst zugefütterten Vollhorst, sondern sie konkurrieren uneingeschränkt satisfaktionsfähig mit ihresgleichen, sind oft die souveränen und dominierenden und immer die coolsten und interessantesten Protagonistinnen eines durchgängig schillernden und komplexen Personals.

Die Selbstverständlichkeit mit der die smarten Heldinnen ihr überlegenes Standing vertreten, lässt die plakative Ermächtigungspropaganda der feministischen Volkshochschule weit hinter sich. Weder Model noch role model, bedarf ihr Liebreiz keiner soziologisierenden Entkräftung und schon gar nicht müssen sie sich auf ihre inneren Werte reduzieren lassen. Emanzipiert von entwürdigenden Anführungszeichen führen schöne starke Frauen hier ihre postfeministische Klinge. Treten sie, gar nicht selten, gegeneinander an, liegt ihnen zickige Stutenbissigkeit ebenso fern wie streberinnenhafte Rollenreflexion.

Prinzessin Jen kreuzt mit ihrer erfahrenen Mentorin Yu Xiu Lian (Michelle Yeoh) die Klingen.

Seit seinen Anfängen ist der Film ein ausgesprochenes »Vielfliegermedium«[15]. Mit ihren übermenschlichen Kräften heben nicht zuletzt die »Superhelden« ab. Zwischen ihnen und den schwerelosen Wǔxiá-Kriegern muss unsere Differenzialdiagnostik freilich die allerschärfste Abgrenzung ziehen. Zwischen West und Ost liegen Welten.

Heil der Monstrosität

Hulk, der »strahlende« Held

Hulk, der »strahlende« Held

Der amerikanische »Superheld« bezieht seine Kräfte aus erlittenen oder vorsätzlich herbeigeführten Abweichungen von der menschlichen Natur. Der Laborunfall mit genetisch vermittelbarem Strahlungsschaden (Hulk), »Kosmische Hintergrundverstrahlung« (Fantastic Four), Infektion, Kontamination, Transformation ins Animalische (Spider-Man), Mutationen und Gendefekte (X-Men), technologische (Iron Man, Xaviers Cerebro), metallurgische (Wolverine) oder chemische (Captain America) Aufrüstungen erzeugen eine funktionale Überlegenheit, die das unbewehrte Humanum als hilflos naturbelassenes Auslaufmodell erscheinen lassen.

Ein Evolutionssprung scheint in Aussicht, relativ zu dem der (noch) in der Unzulänglichkeit seiner Normalität verhaftete »Untermensch« sich Hoffnung macht, an seiner eigenen »Entartung« partizipieren und sich dem bevorstehenden Aufschwung zum optimierten »Übermenschen« anschließen zu können.

Die Regelung menschlicher Angelegenheiten, insbesondere der manichäisch zugespitzte Urkampf zwischen Gut und Böse, wird denaturierten Sonderwesen (Heroes und Villains) überantwortet. Eine degenerierte Absturzkultur im heillos freien Fall blickt Hilfe suchend zu ihnen auf. Transhumane Abnormitäten, kompensatorischer Misswuchs, funktionale Hypertrophie, prometheische Prothetik sollen es contra naturam richten, wo ein Leben secundum naturam ausgedient, der Anachronismus des Menschen abgewirtschaftet hat. Dessen letzte Hoffnung richtet sich auf die monströse Verkrüppelung seiner eigenen Natur. Der Horror ihrer Erfüllung wird in den grotesken Multiversen amerikanischer Selbstbespiegelung verherrlicht.

Ex oriente lux: Diametral entgegengesetzt zur ausschweifenden Devianz im weiten Feld möglicher Pervertierung, konzentrieren die schwebenden Wǔxiá-Helden den Zuschauer auf sein Wesentliches und dessen Gefährdung: Das vom Aussterben bedrohte Wesen seiner menschlichen Doppelnatur.

Die Physik des Menschen

In einem vordergründigen Sinn des Wortes mag es wohl eine Art von physischer Welt »geben«. Die Welt der Erscheinung (der mundus sensibilis) nutzt den täuschenden Trick ihrer Sichtbarkeit, um sich vor die Einsicht ins Wirkliche und Wesentliche (den mundus intelligibilis) zu drängen.

Das Elend der Gravitation

Die Naturdinge scheinen einer gebieterischen Ordnung zu unterliegen, deren Herrschaftsgewalt sich vor allem in den publikumswirksamen Machtdemonstrationen der Schwerkraft sinnlich erfahrbare Geltung verschafft. Mühselig und beladen erfahre sich der Mensch. Schwerfällig bewegt er sich von hier nach da, denn beladen ist er mit einem Leib, der sich ihm zur Last macht.

Totalitär herrscht das Regime der Naturgewalt, absolutistisch ist sein Anspruch, rücksichtslos setzt es seine sogenannten »Naturgesetze« durch. Materialistisch planiert, physikalistisch eingeebnet erscheint die naturalistisch gedeutete Welt. Beschwert und niedergedrückt, dem Erdboden gleichgemacht, ächzt der leibhaftige Mensch insofern er sich vollständig und vor allem restlos als »Naturding« begreift.

Dark Religion

Die »deprimierende« Kraft der Gravitation erwächst aus allen Formen eines monistischen Aberglaubens an den Universalismus der Naturwissenschaft, ergibt sich aus allen Spielarten materialistischer Ideologie. Dass alles nichts ist – nichts als Physik – gilt als das nihilistische Credo einer entseelten »Naturreligion«. Bis weit hinab in einen ganzheitlich gleichgeschalteten Common Sense erscheinen alle höheren menschlichen Regungen und Verrichtungen reduktionistisch herabgewürdigt in die Trostlosigkeit einer sakrosankten Einheitswissenschaft, in der alles Große sich im Kleinsten zu finden hat.

Homo ex machina

Als Maschine war zunächst nur der Leib im rationalistisch begrenzten Reich der res extensa gedacht. Materialistisch entgrenzt vollzog sich Schritt für Schritt die funktionale Eingemeindung des Geistigen ins Feinmechanische, Elektronische, Neurophysiologische. Kybernetisch reguliert ist die voll integrierte Verschaltung der Menschmaschine. Der Biochemie des Humanen sollen allenfalls noch ein paar klitzekleinen Brückenprinzipien fehlen, hinab zu einer fundamentalistischen Physik der Seele.

Das limbische System

Das limbische System

Es »denken« die geistlosen Neuronen, es »fühlen« die heillosen Hormone, es »lieben« die schleimenden Sekrete des endokrinen Systems. Über allerlei Neurotransmitter findet das Glück des Menschen im »Belohnungszentrum« seine bescheidene Erfüllung und auf der Suche nach seiner emotionalen Mitte hat, dank »Malen mit Zahlen«, jeder Entdecker des eigenen Innenlebens schwuppdiwupp die Amygdala-Knubbel im Schaltplan seiner selbst gefunden. Heruntergebrochen bis ins Unteilbare, hat eine kohlenstoffbasierte Lebensform sich selbst übersichtlich gemacht.

Szientismus und Scientology

Der naturwissenschaftlich-reduktionistische Blick auf das »Wesen des Menschen« eröffnet zugleich die technologische Perspektive seiner Verbesserung. Die stetig Optimierten und kontinuierlich Aufgebesserten sind die naturalistischen Nachfolger der Optimaten, den aufgrund von Geburt, Stand, Erziehung und Lebensform Distinguierten. Schlimmer noch, selbst das ehemals würdevoll enthobene Heldentum steht mittlerweile unter erheblichem Egalisierungsdruck.

Wer ist noch immer nicht über sich hinausgewachsen, hat sich noch nicht mental optimiert und neuropsychologisch upgegradet? Die Psychologisierung der Exzellenz, die Neurologisierung des Geistes hat den vornehmen egregius, hat das sittlich Herausragende und charakterlich Enorme dem spirit der Personalentwicklung unterstellt. – Yes we can!

Scheckheftgepflegte Leistungsträger holen das Beste aus sich heraus und werfen es inflationär entwertet auf einen gesättigten Markt. Die zeitgemäßen »Helden« sind die Helden der Arbeit an sich selbst. Der Geist von Scientology ist längst zum Zeitgeist geworden.

Résistance des Geistes

Cheng Pei Pei in King Hus »Come Drink With Me« (1966)

Cheng Pei Pei in King Hus »Come Drink With Me« (1966)

Die Selbsterniedrigung des Menschen hat seit King Hus sogenanntem »Goldenen Zeitalter« des Wǔxiá-Kinos beträchtliche Fortschritte gemacht. In vergleichsweise mühelosen Sprüngen konnten sich seine Kämpfer von ebenem und sauberem Boden lösen, um ihrer hohen Gesinnung zwanglosen Ausdruck und ihrem gerechten Kampf gegen das überschaubar Böse schwungvollen Nachdruck zu verleihen.

Ungleich energischer muss der Aufschwung, weit nachhaltiger der Flug der neuen Krieger sein! Wie viel klebriger Biologismus, welch zäher Aufläricht hält sie nieder?

Exsaltierte Helden braucht die neue Welt

Wir bewundern Helden nicht für das, was sie können, sondern für das was sie sind. Allerdings verehren wir sie für das, was wir nicht sind. Wer Heldenverehrung »unkritisch« findet, übersieht die ihr zugrunde liegende Selbstkritik, die im ehrfürchtigen Blick von unten nach oben ihren Ausdruck findet. Unsere Defizite wollen wir behoben, unser Ungenügen aufgehoben sehen. Wo all unsere kleinmütigen Konzessionen an den Zeitgeist uns beschämen, erbauen wir uns an gerade an dem Widerstandsgeist, der uns fehlte.

Der Triumph, an dem wir uns begeistern, zeigt sich nicht auf der Überholspur im Rattenrennen, sondern in der radikalen Verweigerung desselben. Wir wollen andersgeartete Überflieger sehen, die sich trotzig hinwegsetzen über die Benchmarks der Selbstverbesserer, die auf linearen Skalen nach oben krabbeln. Helden, wahre Helden, springen aus dem Kontinuum der Leistungsspektren heraus. In der Ex-Saltation führen sie uns vor, was und wer zu sein sich lohnt. Aus dem Sein unserer Helden folgern wir ein Sollen für unser Leben.

Arie und Rezitativ

Doch ist die Schwerelosigkeit der Wǔxiá-Helden kein regulärer Normalzustand, ihr freier Flug kein alltägliches Fortbewegungsmittel. Man schwebt nicht mal eben zum China-Imbiss um die Ecke oder umfliegt CO²-neutral den Stau auf der Ausfallstraße. Im noblen Zweikampf oder im leidenschaftlichen Aufbegehren gegen eine gegnerische Übermacht erheben sich die Kämpfer in Episoden kühner Selbststeigerung.

Die opernhafte Anmutung des Wǔxiá-Films zeigt sich in Aufbau und Struktur. Rezitative, erzählende Passagen beschreiben einen Handlungsbogen, der die »luftigen Bestandteile« der Arien [ital. aria = Luft, arioso = luftig] zum Ganzen einer Oper verbindet. Selbstgenügsam erscheinen die Höhepunkte, die in ihrem idealisierten Allgemeinheitsanspruch über die Besonderheiten des jeweiligen Plots hinausragen. Vor allem in den stilisierten Kampfarien tut sich die erhebende Botschaft kund.

Der Kampf als inneres Erlebnis

Die Stoßtruppführer Snow (Maggie Cheung) und der Namenlose (Jet Li) gegen den Rest der Welt.

»So taumelten die Krieger im Rausche der Schlacht dahin, Pfeile, im Nebel vom Bogen geschnellt, Tänzer im Ungewissen. Doch hing über diesen klirrenden Schleiern, so oft im Feuer zerrissen, weit mehr als der Rausch der Sekunde. Der Mut ist dem Tanz vergleichbar. Die Person des Tänzers ist Form, ist Nebensache, wichtig allein, was unterm Schleier seiner Bewegung sich hebt und senkt. So ist auch Mut ein Ausdruck tiefsten Bewußtseins, daß der Mensch ewige, unzerstörbare Werte umschließt. Wie könnte sonst auch nur ein einziger bewußt dem Tode entgegenschreiten?«[16]

Eine Szenenanalyse von erfreulich unzeitgemäßer Emphase, nicht wahr? Die ganze Wucht des äußeren Schlachtgetümmels projiziert sich auf das innere Erlebnis des Kampfes. In der Verdichtung des Erlebens wird das erlebende Ich »kritisch« (um ein zeitgemäß physikalisches Bild zu bemühen 😉). Sich selbst zu klein geworden, drängt es über sich hinaus und expandiert ins Überindividuelle, ins Allgemeine, ins Ideale.

Die Person transzendiert ihr engherziges Gehäuse und findet sich in einer Sphäre ewiger und »höherer Werte« wieder; der Werte, denen sie sich selbstlos und mutig unterstellte. Doch ist diese Erfahrung einer entäußernden Selbstüberwindung nicht als Verlust der individuellen Personalität (Die Person […] ist Form, ist Nebensache) misszuverstehen. Mit der transzendierenden Bewegung über sich selbst hinaus, geht eine »implosive« Gegenbewegung einher, die den Kämpfer geradezu eine »Konzentration« seiner Persönlichkeit erfahren lässt:

»Der Mannesmut ist doch das Köstlichste. In göttlichen Funken spritzt das Blut durch die Adern, wenn man zum Kampf über die Felder klirrt im Bewußtsein der eigenen Kühnheit. Unter dem Sturmschritt verwehen alle Werte der Welt wie herbstliche Blätter. Auf solchen Gipfeln der Persönlichkeit empfindet man Ehrfurcht vor sich selbst. Was könnte auch heiliger sein als der kämpfende Mensch? Ein Gott?«[17]

F*ck die Schwerkraft!

Was hier als inneres Erleben, als Transzendenzerfahrung und als »anderer Zustand« der Selbstverdichtung beschrieben wird, findet seinen äußeren Ausdruck in einer emphatischen Demonstration von »Körperbeherrschung«, die, über ein landläufiges Verständnis weit hinausgehend, wörtlich genommen werden will. Nicht das Vorführen physischer Höchstleistungen ist hier gemeint, sondern ein dualistisches Plädoyer: Ein gebieterischer Geist herrsche über seinen willfährigen Körper.

Wer, wie ich dereinst, den Triumph über die demütigenden Kräfte der Physik »unrealistisch« findet, wer dem Irrglauben anhängen möchte, das »gäbe es doch gar nicht in echt«, verschließt die Augen vor dem Realismus, der in diesen wundervollen Filmen hochgehalten wird. Sie feiern das Realissimum des Geistigen, insofern es sich seiner beschwerlichen Verdinglichung enthebt. Das irreduzible Mehr des Menschen behauptet sich machtvoll gegen jede materialistische Miniaturisierung. Der Geist erhebt sich und sein schwerfälliges Gefäß und leistet sich den Hochmut verächtlichen Spotts über die schnöde Gravitation.

No, no, they can’t take that away from me!

Miles & More

Ich denke, ich sollte es jetzt auch mal versuchen. Ich glaube, ich bin bereit. Mein Qi ist stark, zentriert und hinreichend romantisiert. Der defätistische Mainstream würde natürlich Bedenken anmelden, Fallgesetze, wenn nicht gar das beschwerliche G-Wort anführen und, kleinmütig Trägheits- und Impulssatz zitierend, vor dem angeblich unausweichlichen touchdown warnen. Der jedoch droht allenfalls dem verzagten Geiste. Was also sollte schon schiefgehen?

Wenn doch, dann mag zwar Jet Li, Michelle Yeoh und Chow Yun-Fat eine gewisse Mitverantwortung treffen; von Zhang Ziyi ganz zu schweigen, denn wem flieg’ ich wohl hinterher? Doch von haftungsrechtlichen Konsequenzen, Strafverfolgung und ohnehin zum Scheitern verurteilten Vergeltungsmaßnahmen bitte ich Abstand zu nehmen, denn den Versuch wird’s allemal wert gewesen sein!

Zhang Ziyis finaler Abflug in der ergreifenden Schlussszene von »Crouching Tiger, Hidden Dragon«.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
[18]

Trailer

Dragon Gate Inn (1967)
A Touch of Zen (1971)
Crouching Tiger, Hidden Dragon (2000)
Hero (2002)
House of Flying Daggers (2004)



[1] Simone Weil: Schwerkraft und Gnade. (Herausgegeben von Charlotte Bohn, Übersetzung von Friedhelm Kemp). Matthes & Seitz, Berlin 2020, S.10.

[2] »Dragon Gate Inn«, auch »Dragon Inn«, Regie: King Hu, 1967.

[3] »A Touch of Zen«, Regie: King Hu, 1971.

[4] Der Einfluss auf die Wǔxiá-Filme der sogenannten »nachklassischen Periode« ist unübersehbar. Tarantinos Hommage in »Kill Bill I und II« ist offensichtlich und aufrichtig ehrerbietig, aber auch die »Matrix«-Tetralogie (1999, 2003, 2003, 2021), »Blade« (1998), »Equilibrium« (2002), »Charlie’s Angels« (2000) u. v. a. suchen den Anschluss.

[5] »Crouching Tiger, Hidden Dragon«, auch »Tiger and Dragon«, Regie: Ang Lee, 2000.

[6] »Hero«, Regie: Zhang Yimou, 2002.

[7] »House of Flying Daggers«, Regie: Zhang Yimou, 2004.

[8] Computer Generated Imagery

[9] Die Klöster in den Wudang-Bergen im Nordwesten Chinas gelten als Ursprung diverser Kampfkünste und die wildromantische Szenerie des Wǔdāng Shān war Drehort etlicher Wǔxiá-Filme.

[10] Aufgrund dieses Polyperspektivismus wird Zhangs »Hero« (2002) bisweilen mit Kurosawas »Rashomon« (1950) verglichen. Kritisch wird angemerkt, dass während im japanischen Klassiker die deutlich voneinander abweichenden Versionen der überlieferten Geschichte »selbsttragend« und unverbunden nebeneinander koexistieren und der Regisseur ihnen gegenüber strikte Neutralität wahrte, sich in »Hero« dagegen die widersprüchlichen »Lesarten« des Plots einander in verschachtelten Zitaten überlappen und der Film als ganzer tendenziös über die unvereinbaren Perspektiven der »unzuverlässigen Erzähler« verfüge, um sie einer übergeordneten und zweifelhaft totalitären »Mao-ral von der G’schicht« zu unterstellen, mit dem zweifelhaften Ziel, den Großmachtanspruch Chinas mythisch zu untermauern. Als einer der ersten in der Volksrepublik abgesegneten Wǔxiás geriet der Film sogleich in Verdacht, die Parteilinie der harten Hand zu verteidigen und sogar das sogenannte Tian’anmen-Massaker von 1989 zu rechtfertigen. Eine wiederum der Tagespolitik übergeordnete »metaphysische« Sichtweise auf »Geist und Materie« kommt unter dieser beflissenen PC-Perspektive freilich nicht einmal am Rande in Betracht.

[11] Einen Eindruck vermitteln etwa die Serien »Immortal Samsara« und »Love Between Fairy and Devil«.

[12] Wilhelm Müller: Gute Nacht (1821-22); das erste Lied aus Schuberts »Winterreise«.

[13] »Die sieben Samurai«, Regie: Akira Kurosawa, 1954.

[14] Cheng Pei Pei, Hsu Feng, Anita Mui, Maggie Cheung, Michelle Yeoh und natürlich Zhang Ziyi sind nur einige der prominentesten Wǔxiá-Ikonen.

[15] Bereits im Stummfilm wird gern und viel geflogen. Man denke nur an Georges Méliès’ »Le Voyage dans la Lune« (1902), Douglas Fairbanks auf seinem fliegenden Teppich in Raoul Walshs »The Thief of Bagdad« (1924), oder an die apokalyptischen Reiter in der Eröffnungssequenz von Friedrich Wilhelm Murnaus »Faust – Eine deutsche Volkssage« (1926).

[16] Ernst Jünger: Der Kampf als inneres Erlebnis [Erstausgabe 1922]. In Ders.: Werke in 10 Bänden, Ernst Klett, Stuttgart o. J. [1960-1965], Band 5, Essays I, Betrachtungen zur Zeit, Erster Teil (1922-1934), S. 55.

[17] Ibid., S. 51.

[18] Joseph von Eichendorff: Mondnacht (1835).

© 2021 Christoph D. Hoffmann
Bildnachweise
Reiher: Pixabay | Zhang Ziyi: Flickr | Wǔxiá-Schriftzeichen: Flickr | Bruce Lee: Wikimedia | Michelle Yeoh: Flickr | Hulk: Pixabay | Das limbische System: Wikimedia | Cheng Pei Pei: Flickr 

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