Glaubenslob

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Den Glauben preisen; in Armut schwelgen. Beide Frivolitäten sind schlimmer als falsche Bescheidenheit. Mag Letztere als zynisch, dekadent und geschmacklos durchgehen (vor einer Sozialverpflegungstafel über die Wonnen des frugalen Lebensstils fachsimpeln), schreit Erstere zum Himmel. Gegen »Pascals Wette« konkurriert das »Glaubenslob« in der Kategorie Blasphemous Rumours.◄

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Naturgesetzesverstoß

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Die klammheimliche Freude, der herrischen Naturgesetzlichkeit eins ausgewischt zu sehen, übersieht mitunter, wer der dominanten Übermutter (big mother nature) den wunderbaren Dämpfer verpasste.◄

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Sand im Getriebe

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Es wurden Wunder und Gerüchte gestreut. Sand geriet in die Weltmaschine. Die Inquisitoren der Aufklärung werden aus dem Ruhestand gerufen: Wer zum Teufel war schuld an allem?◄

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Schneeballsystem

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In SEINER unermesslichen Gnade sieht die Schneeballsystemtheologie ein Fass, das niemals überläuft, weil eine unstillbar trostbedürftige Menschheit an dessen Spundloch hängt und samt mitgespültem Bodensatz allen und jeden Nachfluss wegzuschlucken hat, nur um den unfassbaren Überfluss nicht ruchbar werden zu lassen.

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Anselms Leumund

Anselm von Canterbury

Eine Topzinsanlage mit garantiertem Koupon, über der nichts Größeres gedacht werden kann. Geht zur Zeit wie geschnitten Brot. Der größte Blockbuster seit Erfindung des Schneeballsystems.

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Naming Without Necessity

Michel Serre: Thomas von Aquin schlägt die Häresie – Basilika St. Maximin, Departement Var

►ST I, Quaestio 13◄
(Über die Namen Gottes.) Den Namenlosen zu benennen, stellt ein heikles Unterfangen dar. Allzu leicht kann man sich im Ton vergreifen oder den Mund zu voll nehmen. Wie kann man sich sprachlich angemessen auf Gott beziehen, wenn doch Eigennamen das Missverständnis der Vergegenständlichung nahelegen?

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Leben mit Aussicht

Philipp Veit: Dante und Beatrice zwischen Thomas von Aquin, Albertus Magnus, Petrus Lombardus und Siger von Brabant – Fresko im Dante-Saal des Casino Massimo in Rom

►ST I, Quaestio 12◄
(Wie Gott von den Geschöpfen erkannt wird.) Man könnte hier nüchterne Erkenntnistheorie erwarten, doch kommt Quaestio 12 ungewöhnlich leidendenschaftlich daher und schickt den Leser durch ein Wechselbad der Gefühle – sozusagen hart am Wortsinn von »himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt«.

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