Theophilie

Die Anbetung der heiligen drei Könige
Die Anbetung der heiligen drei Könige
»You have no idea how much nastier I would be if I was not a Catholic. Without supernatural aid
I would hardly be a human being.«
(Evelyn Waugh)

Schneeballsystem

Beitragsbild Seifenblase

In SEINER unermesslichen Gnade sieht die Schneeballsystemtheologie ein Fass, das niemals überläuft, weil eine unstillbar trostbedürftige Menschheit an dessen Spundloch hängt und samt mitgespültem Bodensatz allen und jeden Nachfluss wegzuschlucken hat, nur um den unfassbaren Überfluss nicht ruchbar werden zu lassen.

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Anselms Leumund

Anselm von Canterbury

Eine Topzinsanlage mit garantiertem Koupon, über der nichts Größeres gedacht werden kann. Geht zur Zeit wie geschnitten Brot. Der größte Blockbuster seit Erfindung des Schneeballsystems.

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Naming Without Necessity

Michel Serre: Thomas von Aquin schlägt die Häresie – Basilika St. Maximin, Departement Var

►ST I, Quaestio 13◄
(Über die Namen Gottes.) Den Namenlosen zu benennen, stellt ein heikles Unterfangen dar. Allzu leicht kann man sich im Ton vergreifen oder den Mund zu voll nehmen. Wie kann man sich sprachlich angemessen auf Gott beziehen, wenn doch Eigennamen das Missverständnis der Vergegenständlichung nahelegen?

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Leben mit Aussicht

Philipp Veit: Dante und Beatrice zwischen Thomas von Aquin, Albertus Magnus, Petrus Lombardus und Siger von Brabant – Fresko im Dante-Saal des Casino Massimo in Rom

►ST I, Quaestio 12◄
(Wie Gott von den Geschöpfen erkannt wird.) Man könnte hier nüchterne Erkenntnistheorie erwarten, doch kommt Quaestio 12 ungewöhnlich leidendenschaftlich daher und schickt den Leser durch ein Wechselbad der Gefühle – sozusagen hart am Wortsinn von »himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt«.

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Tempo, Tempo!

Lorenzo Matielli: Thomas von Aquin – Foto von »Paulae« – Katholische Hofkirche, Dresden

►ST I, Quaestio 10◄
(Über die Ewigkeit Gottes.) Was ist die Zeit? – Eines der großen philosophischen Themen geht Thomas flott und irritierend leicht von der Hand. Schüttelt er uns reife Früchte vom Baum? Fehlendes Problembewusstsein? Mittelalterlicher Reflexionsstand? No way! Aber weshalb flutscht Quaestio 10 ihm dann derart locker durch?

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Ein Gott mit Nullwachstum

Carlo Crivelli: Thomas von Aquin – Altartafel (1476) – National Gallery, London

►ST I, Quaestio 9◄
(Die Unveränderlichkeit Gottes.) Man kennt ja die »Verschlimmbesserung« des Perfektionisten. Ein Pinselstrich zuviel, ein überflüssiges Wort und der Zauber der Vollkommenheit ist dahin. Dieser Intuition folgen wir gerne, doch dann nimmt das Argument zur göttlichen Unveränderlichkeit eine schroffe Wendung.

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Verdrängungswettbewerb

Ary Sheffer: Thomas von Aquin predigt Gottvertrauen während eines Sturms (1823) – Petit Palais, Paris

►ST I, Quaestio 8◄
(Über die Existenz Gottes in den Dingen.) Natürlich kommt Gott nicht als körperliches Ding unter Dingen mit seiner eigenen Schöpfung ins Gedränge. Vielmehr ist Er simultan in allen Dingen, an allen Orten! Kontraintuitiv zunächst, aber durchaus widerspruchsfrei, denn Er ist in den Dingen als Ursache ihres Seins.

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Infinitesimaltheologie

Benozzo Gozzoli: Triumph des Hl. Thomas von Aquin über Averroës – Altartafel (1468–1484) – Louvre, Paris

►ST I, Quaestio 7◄
(Über die Unendlichkeit Gottes.) Die gebräuchliche »Unendlichkeit« Gottes ist in zweifacher Hinsicht missverständlich: zum einen legt sie »Enden im Raum« nahe und verwischt andererseits den grundsätzlichen Unterschied zum Zeit-Ewigkeits-Problem, dem wir in der 10. Quaestio »De aeternitate Dei« begegnen werden.

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