»Guck’ mal Mami, freihändig!« – Künstliche Handicaps (Topfschlagen, Äpfelschnappen, Sackhüpfen ), es sich absurd schwer machen, sich mutwillig selbst behindern, gleichen aufs Erste und im Äußeren durchaus den überkünstelten Verrenkungen, ohne den Naturbegriff argumentieren zu wollen. Der natürliche Unterschied ist freilich zwischen Spiel und Spaß auf der einen, und nerdiger Verkniffenheit auf der anderen Seite zu suchen. – Zwischen Übermut und Kleinmut verläuft die Grenze!
Zur Ausmerzung »Naturalistischer Fehlschlüsse« empfehlen die ontologischen Sparfüchse vorurteilsfreie Metaphysikkritik, um sich in vorteilsfreie Reduktionismen zu verstricken. Gerne unterschlagen sie das sinnige »… praeter necessitate« im Merkspruch ihres Meisters. »Etwas ohne passendes Werkzeug jedenfalls nicht falsch machen zu können« scheint sie erfreulich zu beruhigen.
Die nominalistische Fundamentalpolemik spiegelt sich in einer facettenreichen Münchhausenmetaphorik, in der das selbstreferenzielle Potenzial natürlicher Umgangsformen mit uns selbst und den Dingen unseres Lebens der Lächerlichkeit preisgegeben werden soll.
Den ontologischen Deflationisten sei freilich abgeraten, allzu konsequent den eigenen Maximen zu folgen und Ockhams Rasiermesser vorzugsweise am eigenen Handgelenk anzusetzen.
Im Reich der Freihändigen ist der Einhändige keinesfalls König, sondern Spaßverderber, und auf welchem Kindergeburtstag wollte man diesen humorlosen Strebern des Weiteren „hilfreich zur Hand gehen«?
Papst Benedikts Bundestagsrede vom 22. September 2011 war deshalb so ein Ohröffner und Hinhörer, weil er es sich geleistet hatte, auf die allfällig artifiziellen Verkrüppelungsalgorithmen zu verzichten und gelassen, gelöst und unverklemmt »zu den Sachen« zu kommen.
© 2022 Christoph D. Hoffmann