Ausgetüftelt falsche Fährten kunstvoll irritieren,
Auf Unterlagen, die als solche niemand las;
Plots gleichen Sammlerkästen, in denen hinter Glas,
Gespießte Schmetterlinge zaub’risch irisieren.
Trüg’risch Roten Fäden folgend, in verkehrter Richtung,
Seh’n wir uns in verwunsch’ne Parks gelockt,
Worinnen, hinter Büschen, der böse Onkel maliziös frohlockt,
Ob seiner Hinterlist und Täuschung.
Lustvoll irren wir durch Gärten, angelegt in exquisitem Stil,
Beschmunzeln uns’re Desorientierung,
Bewundern deren feinste Arrangierung,
Spekulieren als Pointe die Allgegenwart von Exil.
Doch scheint’s, als hätt’ er selbst sich eingefangen,
Des Meisters eig’ner Käscher blieb nicht leer.
Ardis Hall und Zembla, das Prinzenreich am Meer –
All die Vexiere unwiderstehlich funkelnder Orte,
Beschwör’n stets Vladimirens Kindheitshorte,
Als sei der Magier selbst sich auf den Leim gegangen.
Im Flackern seiner Zauberlampe Schein,
Ein Schattentanz trugbildnerischer Delikatesse,
Entlarvt ironischer Verpuppung Raffinesse,
Zu Pathos, Sinn und wahrem Sein.
Verborgen den Lehrstoff in trefflichen Paradoxie’n,
Verschleiert im Karussell literarischer Referenz,
Der Leugner die Wahrheit mit täuschender Eloquenz,
Auf dass ihm Bedeutung und Botschaft sei verzieh’n.
© 2022 Christoph D. Hoffmann