Worth a Click

Worth a click - Auster
»Seit ich des Suchens müde ward,
Erlernte ich das Finden.«

(Friedrich Nietzsche)

Tocotronic

Screenshot: TocotronicDer Jackpot meines Lebens! – Fünfundzwanzig Jahre, zwölf Alben, ungezählte Konzertbesuche, ohne Toco wäre ich ganz bestimmt ein Anderer als ich’s jetzt bin. Lebenslänglich Nachsitzen in der Hamburger Schule: Hier lasse ich mir die Welt erklären. Wer intellektuell aufschließen und meinen Texten folgen möchte, dem sei ein Repetitorium des tocotronischen Gesamtwerks nahegelegt. 

Don Colacho’s Aphorisms

Screenshot: Don Colachos AphorismsErlesene High-End-»Sprachblasen« aus dem Premiumsegment.
Brilliante Miniaturen des »reaktionären« Eremiten Nicolás Gómez Dávila stecken eine nonkonformistische Weltsicht ab, die, weit oberhalb vom relativistischen Schund politischer Korrektheit, erfrischend anstößige geistige Unabhängigkeit beweist (Spanisch – Englisch).

Documenta catholica omnia

Screenshot: Documenta catholica omniaAs Time Goes By – Webdesign, so gruselig Retro, dass es fast schon wieder Hip ist. Netscape Navigator 1.0 und Compuserve lassen grüßen. Aber auch inhaltlich heißt es hier back to the roots: »Omnium Paparum, Conciliorum, Ss Patrum, Doctorum Scriptorumque Ecclesiae qui ab Aevo Apostolico ad usque Benedicti XVI Tempora Floruerunt.« Großartige Fundgrube und legale Downloadquelle vom »apostolischen Zeitalter« bis zu den (fast) aktuellen Texten der Lehrtradition.

Fulgura frango

Screenshot: Fulgura frango»4–4–3–3«, wer knackt den Code? Zwei Herzen im Drei-Vierteltakt? Das todsichere Wettsystem? Ein weiterer Apokalypse-Termin im Mayakalender? – Der Appassionato des »Klinggedichts« hat’s sofort gecheckt: es ist das klassische Sonettschema! Doch nicht nur für ihn ist »Fulgura frango« eine verlockende Falle. Das Spinnennetz als Logo mag jedem zur Warnung gereichen. Einmal dort gelandet und man hat sich sogleich in den kunstvollen Knüpfungen der Sonettenkränze verstrickt. Robert Wohllebens liebevoll versponnene, enorm kenntnis- und materialreiche Seite zum »Sonettwesen & anderen Excentricitaeten» wickelt den Besucher ins barocke Gewebe und überlässt ihn der Frage: »Warum es sich immer so leicht machen?«

Zembla

Screenshot: ZemblaEnde 2015 wurde nach 20-jähriger Webpräsenz die Nabokov-Seite der Penn State University Libraries stillgelegt. Die Herkunft aus den Neunzigern kann die nerdige Plattform kaum verbergen. Eigenartig sortierter Forschungswildwuchs von Nabokovians und spinnerte Fundgruben der Nabokophiles. Doch trotz manch erloschenem Link kann der Jäger und Sammler auf diesem kuriosen Flohmarkt immer noch vom Hundertsten ins Tausendste kommen und landet etwa beim Stöbern im Web-Nachlass des großartigen Nabokov-Übersetzers Dieter E. Zimmer.

What’s In My Bag?

Screenshot: Whats In My BagSeit den 90ern einer der weltweit führenden Plattenläden im Indie-Bereich, hat »Amoeba« mit einer originellen Promo-Idee von sich reden gemacht. Mehrheitlich Musiker – von Stephen Malkmus bis Mitski und einer knuffig verpeilten Macy Gray – aber auch musikaffine Promis packen ihre Einkaufstüte aus und stellen kurz und prägnant ihre Neuerwerbungen vor. Das kommt nicht nur unprätentios, authentisch und sympathisch rüber, es bleibt auch der eine oder andere lohnende Anspieltipp hängen.

Cover Me

Screenshot: Cover MeWeit mehr als eine enorm reichhaltige Datenbank und ein gutsortierter Fundus von Coverversionen. Gescheite, zum Teil ganz ausgezeichnete, Rezensionen, geschrieben von Kennern und echten Aficionados, vernetzen sich zu einem Längsschnitt durch die jüngere Musikgeschichte. Traditionsbildung und Interpretionsgeschichte führen den zweifelhaften Ruf eines vermeintlich parasitären Song-Recycling überzeugend ad absurdum.

© 2022 Christoph D. Hoffmann
Bildnachweise
Auster mit Perle: Pixabay | Screenshots der verlinkten Seiten

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