Die Qual der Wahl

Charts, Listen, Rankings? – Der selbstauferlegte Zwang zur
ungerechten Entscheidung bringt eine zweifelhafte Ordnung
in die ausufernde Gutfinderei. Die Klärung ergibt sich jedoch
erst auf den Umwegen des Vor- und Nachgangs.
Die Qual der Wahl, mehr noch der Skrupel in Folge, glättet die
Wogen des voreiligen Affekts. – Im schlechten Gewissen wird er
sich selbst bedenklich. Zum Glück, dem Stumpfsinn sei vorge-
beugt, denn zur faulen Ruhe mag das Gefühl so nicht finden.
Voilà, ein paar äußerst fragwürdige
Charts & Playlists
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Songs des Tages Chrissie’s Auditions
Mikropoesie
Grundgütiger

►ST I, Quaestio 6◄
(Über das Gutsein Gottes.) Zieht man in Rechnung, dass lediglich die beiden ersten Artikel im engeren Sinne das Gutsein (die bonitas) Gottes verhandeln, während sich Artikel drei und vier mit der »Bonität« der Schöpfung beschäftigen, dann nimmt Quaestio 6 gerade mal ein Viertel des Textvolumens der fünften Frage nach dem »Guten im Allgemeinen« ein. – Sollte es nicht viel eher umgekehrt sein?
Ubi amor, ibi oculus

►ST I, Quaestio 5◄
(Über das Gute im Allgemeinen.) Jede Verwirklichung beruht auf der Wahl aus einer Mannigfaltigkeit alternativer Seinsmöglichkeiten. Jedem Wirklichwerden geht also eine Wertschätzung voraus. Alles was ist, wurde als wertvoll und erstrebenswert befunden, es wurde »erwählt«, bevor es wirklich, und damit zu guter Letzt »gut« wurde.
Einfach perfekt!

►ST I, Quaestio 4◄
(Über die Vollkommenheit Gottes.) »Perfektion« wird von Hergestelltem, Gemachtem und Geschaffenem ausgesagt. Wer von der »perfectio Dei« sprechen will, begibt sich auf logisch dünnes Eis. Es besteht Verwechslungsgefahr, wenn dem Schöpfer die Eigenschaft eines Geschöpfs zugesprochen wird.
Der Gott ohne Eigenschaften

►ST I, Quaestio 3◄
(Über die Einfachheit Gottes.) Jemandem Einfachheit nachzusagen, gilt ja nicht gerade als besonders charmant. Der »einfache Mann von der Straße« weiß ein Lied davon zu singen. Den »Deus simplicissimus« zu feiern, mutet geradezu blasphemisch an. Doch finden wir in der ununterbietbaren Einfachheit Gottes das Gegenmodell zur »Zerstreuung« der gegenständlichen Welt.
Take five!

►ST I, Quaestio 2◄
(Über Gott, oder ob es Gott überhapt gibt.) Warum sind es ausgerechnet »fünf Wege«, auf denen uns Thomas Gottes Existenz beweisen und die Denknotwendigkeit dieser Annahme »anprobieren« will? Würde sich das stärkste und überzeugendste Argument nicht stichhaltiger ausnehmen, als ein Beweispotpurri zur Selbstbedienung? Der eigentümliche Beweisanspruch der »probatio« verweist auf eine überraschende Antwort.
Wehret dem Unsinn

►ST I, Quaestio 1◄
(Über die Heilige Lehre, wie sie beschaffen ist und worauf sie sich erstreckt.) Weder begründet die »sacra doctrina« die Offenbarung, noch rekonstruiert sie die Glaubensinhalte, die sich auf sie berufen. Es führt keine bündige Schlusskette hinauf ins Himmelsreich, gleichwohl ist die sacra doctrina dem vernünftigen Umgang mit dem Übervernünftigen gewidmet. Die Wahrheit kann und muss sie gar nicht sichern. Doch dem Unsinn kann und muss sie wehren!
Der Berg ruft!

Gegewärtig jedoch scheint es, selbst mit Thomas’ Hilfe, um die Chancen einer katholischen Reconquista des Abendlandes nicht zum Besten bestellt. Doch müßig sind die wehmütigen Klagen. Entlastet von restaurativer Instrumentalisierung, kann uns immerhin eine trostreiche Summa-Lesung zum freien und erhebenden Selbstzweck gereichen.


Naming Without Necessity
►ST I, Quaestio 13◄
▷Über die Namen Gottes.◁
Den Namenlosen zu benennen, stellt ein heikles Unterfangen dar.
Allzu leicht kann man sich im Ton vergreifen. Wie kann man sich
sprachlich angemessen auf Gott beziehen, wenn doch Eigennamen
das Missverständnis der Vergegenständlichung nahelegen?
